„Recruiting Trends 2023“ – der BVMW und seine Gäste in unserem Trainingscenter

Wie bereits im Vorjahr fand die „Recruiting Trends 2023“ des Bundesverbands der mittelständischen Wirtschaft, BVMW, im Trainingscenter der Hauptverwaltung statt. Am 28. Juli kamen rund 45 Geschäftsführer und HR-Verantwortliche aus der Region, um sich anhand von Fachbeiträgen und Praxisbeispielen über die Trends bei der Personalgewinnung zu informieren.

Ingrid Hofmann erläutert die aktuellen politischen Herausforderungen bei der Fachkräftegewinnung aus Sicht der Personaldienstleister.
Michael Plentinger stellte die Skill Management Plattform vor.
Alexander Pinker erläutert Möglichkeiten künstlicher Intelligenz im Recruiting.
Alfred Hahner erläutert wichtige Faktoren für das Image der Arbeitgebermarke.
Kathrin Schaffner erläutert wie potenzielle Bewerber persönlich angesprochen werden.

Nach der Begrüßung durch Edgar Jehnes vom BVMW stellte Ingrid Hofmann die aktuellen politischen Herausforderungen bei der Fachkräftegewinnung aus Sicht der Personaldienstleister dar. Insbesondere berichtete sie über unseren Standpunkt beim neuen Einwanderungsgesetz und dem nach wie vor enthaltenen Verbot für Personaldienstleister, Fachkräfte aus Drittstaaten anzuwerben. Ihr zweiter Schwerpunkt befasste sich mit der Personaldienstleistungsbranche im Bereich Pflege. Ingrid Hofmann berichtete auch von ihrem Treffen mit dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Dieses Gespräch hat übrigens inzwischen Früchte getragen. Ingrid Hofmann und Sebastian Lazay, Vorsitzender des BAP, bleiben mit der Politik im Gespräch. Die Branche wird endlich als wichtiger Akteur mit entsprechender Expertise in eine mögliche Problemlösung einbezogen.


Mitarbeitende dank KI intern weiterentwickeln
Michael Plentinger, Gründer und Geschäftsführer der Greple GmbH, stellte die von seinem Unternehmen entwickelte Skill Management Plattform vor. Sie nutzt künstliche Intelligenz, Daten und jahrelange Arbeitsmarktexpertise, um rund 14.000 definierte Kompetenzen mit den zugehörigen Berufsbildern zu vergleichen. So kann man sehr einfach analysieren, welche Jobs ähnliche Anforderungen haben, auch wenn sie auf den ersten Blick völlig unterschiedlich aussehen. Das hilft dabei, Mitarbeiter intern weiterzuentwickeln. So kann man beispielsweise erkennen, wenn ein Mitarbeitender, dessen Job vielleicht nicht mehr gebraucht wird, mit relativ wenig Aufwand auf einen anderen Job weiterentwickelt werden kann, bei dem man Personal benötigt. Von außen sehen diese Jobs vielleicht sehr unterschiedlich aus und weder der Mitarbeitende selbst noch eine Kollegin aus der Personalabteilung würde auf die Idee kommen, diesen Mitarbeitenden dafür einzusetzen. Über die analysierten Kompetenzen erkennt man aber das Match. Eine Idee, die dazu beitragen kann, den Fachkräftemangel durch eine veränderte Weiterentwicklung der eigenen Mitarbeiter zu bekämpfen.


Bessere Bewerberinterviews dank ChatGPT
Danach gab Alexander Pinker, Trainer und Berater im Auftrag des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft, einen Einblick, wo künstliche Intelligenz im Recruiting inzwischen sinnvoll eingesetzt werden kann. Er zeigte unter anderem ganz praxisnah, wie man ChatGPT nutzen kann, um beispielsweise Stellenbeschreibungen zu automatisieren und zu optimieren. Außerdem kann man die KI nutzen, um Interviewgespräche auf Herz und Nieren zu überprüfen bzw. einen guten Interviewleitfaden zu entwickeln. Damit der Recruiter wirklich gute Ergebnisse erhält, muss aber der sogenannte Prompt, also die Anweisung an ChatGPT so formuliert sein, dass die KI damit optimal arbeiten kann. Wie das funktioniert, stellte Alexander Pinker ebenfalls an einem Beispiel dar.


Arbeitgeberimage ist für Bewerber entscheidendes Kriterium
Anschließend zeigte Alfred Hahner, Head of International Brand Management, Marketing & Digital Recruiting, dass ein positives und glaubwürdiges Image der Arbeitgebermarke ein sehr wichtiger Faktor dafür ist, dass sich ein Bewerber für ein Unternehmen entscheidet. Dieses Image muss langfristig und kontinuierlich aufgebaut werden. Anhand verschiedener Beispiele stellte er dar, wie Hofmann Personal dies tut, für sich und seine Dienstleistungen wirbt und seine Aktivitäten auf den unterschiedlichen Kanälen darstellt.


Erfolgreiche Anwerbung durch persönliche Ansprache
Zum Abschluss zeigte Kathrin Schaffner, Leiterin HR-Servicecenter bei der NÜRNBERGER Versicherung, in ihrem Beitrag, dass potenzielle Bewerber persönlich angesprochen und von dem Unternehmen umworben werden wollen. Auch wenn die NÜRNBERGER natürlich alle verfügbaren Recruiting-Kanäle nutzt, macht sie die beste Erfahrung mit den Recruiting-Kanälen, die das Persönliche in den Vordergrund stellen. Hier ist das Unternehmen auch durchaus kreativ. So hat es ein Networking-Event „Peers & Beers“ veranstaltet, um IT-Mitarbeitende anzuwerben. Dort hat beispielsweise der Vorgesetzte der IT-Abteilung eigenhändig Cocktails gemixt. Potenzielle Bewerber konnten leicht mit ihm ins Gespräch kommen. Auch der IT-Vorstand stand auf diesem Event potenziellen Bewerbern Rede und Antwort.