Mai 08 - Katja Kippings Vorstellungen sind klar: Die Arbeitszeit muss verkürzt und die Arbeit anders verteilt werden. Diesem Lösungsansatz steht Ingrid Hofmann aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen in der Zeitarbeit eher skeptisch gegenüber. Obwohl es momentan viele offene Stellen gibt, können diese nicht besetzt werden, da es an passenden Arbeitskräften fehlt. Die Arbeitslosenzahlen liegen immer noch bei über 3 Millionen. Es bleibt also die Frage: Wie können offene Stellen und Arbeitsuchende zueinander geführt werden?
Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegen die Arbeitslosenquoten der Geringqualifizierten deutlich über denen der beruflich Qualifizierten. Um gerade diesen Menschen eine Chance geben zu können, muss insbesondere der Niedriglohnsektor ausgebaut werden, was letztendlich nur über Wachstum möglich ist und wohl weniger, wie es Katja Kipping vorschlägt, über Umverteilung.
Die Politikerin empfindet außerdem die Zumutbarkeitskriterien von Hartz IV als zu hart. Das IAB hat in diesem Zusammenhang festgestellt, dass arbeitslose Bewerber seit der Einführung von Hartz IV konzessionsbereiter waren und Stellenbesetzungen in den Unternehmen sehr viel schneller vonstatten gingen.
„Nicht Arbeit um jeden Preis“, ist die Devise der Linken. Doch hat es nicht die Solidargemeinschaft verdient, dass jeder Einzelne sie nur in Anspruch nimmt, wenn es wirklich notwendig ist?