September 2020 – Es zieht sich einem der Magen zusammen, wenn Christa Müller, Gründerin der Organisation INTACT e.V. von den grauenvollen Beschneidungen der Mädchen und Frauen in Afrika erzählt. Seit 1996 setzt sie sich für die Abschaffung dieses Rituals ein und gründete dafür den Verein INTACT e.V.
Dank ihres Engagements, dem Einsatz der INTACT-Partner vor Ort und vielen Spendern gelten heute Benin und Togo als beschneidungsfrei. Das ist einerseits ein großer Erfolg, gleichzeitig aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn in knapp dreißig afrikanischen Ländern werden Mädchen und Frauen noch immer beschnitten. Sie leiden unter unvorstellbaren Schmerzen, da der Eingriff ohne Betäubung erfolgt. Manche überlebt die Genitalverstümmelung nicht und die, die überleben, tragen hart an den gesundheitlichen Folgen.
„Es ist ein mühseliger Weg“, erzählt Christa Müller in ihrem Vortrag vor den anwesenden Hofmann-Mitarbeitern. „Wir kämpfen gegen eine Tradition, die seit mehr als 2000 Jahren ein Teil der kulturellen, sozialen und religiösen Identität ist.“
INTACT klärt auf, spricht zunächst mit den Dorfältesten bzw. Traditionshütern und lädt anschließend alle Dorfbewohner zu Gesprächen ein. Ziel ist es immer, dass sich die in der Regel weiblichen Beschneider öffentlich von der Beschneidungs-Praxis lossagen und vor den Augen der Dorfbewohner ihre Messer, Rasierklingen oder Glasscherben niederlegen.
Ingrid Hofmann erfuhr 2004 von INTACT. Sie lud Christa Müller in die Hauptverwaltung nach Nürnberg ein, ließ sich umfassend informieren und übergab damals die erste Spende, der verschiedene folgten. „Ich habe die Aktivitäten des Vereins immer verfolgt und wollte dieses Jahr wieder eine ansehnliche Summe übergeben“, sagt sie.
Die gespendeten 20.000 Euro setzen sich unterschiedlich zusammen. Es sind Tombola-Erlöse von Firmenevents und Spenden, die anlässlich der Geburtstage von Ingrid Hofmann und ihrer Tochter Sonja eingegangen waren. Doch dabei wollte es die Unternehmerin nicht belassen: „Ich bin momentan Präsidentin unseres rotary Clubs und möchte die Chance nutzen, dass Christa Müller bei uns ist. Darum bat ich sie, auch beim abendlichen Treffen einen Vortrag zu halten und mit den rotarischen Freunden ins Gespräch zu gehen.“
Es wäre schön, wenn auf diese Weise weitere Unterstützer gefunden würden. Denn der Kampf ist noch lange nicht vorbei!