„Equal pay oder Ächtung“

V.l. Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB, Sandra Siebenhüter und Reinhard Dombre, Tarifpolitiker im DGB-Bundesvorstand. Es moderierte Philip Faigle von Zeit-online.

Bei den Nürnberger Gesprächen diskutierten IAB Chef Joachim Möller,Sandra Siebenhüter (Wissenschaftlerin,) Reinhard Dombre (Tarifpolitiker im DGB-Bundesvorstand) und Ingrid Hofmann über die Zukunft der Zeitarbeit

November 11 - Equal Pay oder gesellschaftliche Ächtung – das sind die Alternativen, die DGB Vertreter Reinhard Dombre während der Diskussionsrunde im Nürnberger Rathaus aufzeigte und so die Position der Gewerkschaft auf den Punkt brachte.  IAB Direktor Ulrich Möller sprach sich ebenfalls für Equal Pay aus und stellte das Stufenmodell vor, das das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) erarbeitet hat. Demnach sollten die Löhne stufenweise angehoben werden, so dass nach sechs Monaten Equal Pay gelte. Ingrid Hofmann hielt dagegen und bat darum, das Thema sehr differenziert zu betrachten und auch die Nachteile zu bedenken. Eine neue Regelung dürfe nicht dazu führen, dass Arbeitsuchenden und Langzeitarbeitslosen der Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert würde und möglicherweise die Zeitarbeit so stark verteuere, dass Unternehmen ihre Arbeitsplätze ins Ausland verlagern.

Wissenschaftlerin Sandra Siebenhüter fasste ihre Studienergebnisse zusammen. Sie hatte 41 Zeitarbeitnehmer - also 0,0045% -  interviewt und war zu dem Schluss gekommen, dass Zeitarbeit die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund verhindern würde. Dem widersprach Ingrid Hofmann und verwies darauf, dass 17 % ihrer Mitarbeiter einen Migrationshintergrund haben und froh seien, einen Einstieg gefunden zu haben.