Den Königsweg gibt es nicht

Nürnberger Gespräche thematisierten die Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt

Die Nürnberger Gespräche zum Thema Langzeitarbeitslosigkeit trafen auf das Interesse eines großen Publikums.

Dezember 14 – In einem waren sich dieDiskussionsteilnehmer einig:Es gibt nicht den einen optimalen Lösungsweg, um der verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland beizukommen. Stattdessen müsse man über eine intensivere Betreuung, gezieltere Qualifizierung, Motivierung der Arbeitgeber oder finanzielle Anreize nachdenken. Selbst über den sozialen Arbeitsmarkt wurde diskutiert.

 

Veranstalter der Nürnberger Gespräche war das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gemeinsam mit der Stadt Nürnberg. Im Mittelpunkt stand diesmal die Frage, welche Faktoren zu Langzeitarbeitslosigkeit führen und welche Möglichkeiten zur effektiven Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit zur Verfügung stehen. An der Diskussion nahmen neben Ingrid Hofmann Dr. Markus Schmitz von der Bundesagentur für Arbeit, Sozial-Unternehmerin Sina Trinkwalder, Dr. Wilhelm Adamy vom Deutschen Gewerkschaftsbund, Stadtkämmerer Harald Riedel und schließlich Margaret Heckel als Moderatorin teil.

 

Für Ingrid Hofmann ist vor allem die Zeitarbeit eine Möglichkeit, Langzeitarbeitslose wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren: „Etwa zwei Drittel unserer Beschäftigten waren vorher arbeitslos, 12 Prozent länger als ein Jahr“, so die Unternehmerin während der Diskussion. „Zeitarbeit ist dabei eine Brücke in die Festanstellung. Wir motivieren unsere Kunden, auch Langzeitarbeitslosen in der Arbeitnehmerüberlassung wieder eine Chance zu geben.“

 

Trotz verschiedener Auffassungen über den richtigen Weg zur Integration von Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt, teilten die Diskussionsteilnehmer die Auffassung, dass das Problem der verfestigten Arbeitslosigkeit nun massiv angegangen werden müsse.. Denn nach einer Analyse des IAB ist es für Menschen, die längerfristig arbeitslos sind, besonders schwer, wieder in Beschäftigung zu kommen. Während ein Fünftel der Kurzzeitarbeitslosen binnen eines Monats wieder in Arbeit sei, träfe dies nur auf sieben Prozent der Langzeitarbeitslosen zu. Nach aktuellen Zahlen sind eine Million Menschen länger als ein Jahr arbeitslos, 250.000 sogar mehr als vier Jahre.