Zeitarbeit verändert deutschen Arbeitsmarkt

Umfrage: 40 Prozent sehen in Zeitarbeit Mittel gegen Arbeitslosigkeit

Immer mehr Karrierechancen für Akademiker

Nürnberg, 13. Dezember 2006 - Zeitarbeit wird als wichtiges Instrument der Arbeitsmarktpolitik immer bekannter. Das ergab eine repräsentative Umfrage der GFK Marktforschung im Auftrag von Hofmann Personal Leasing (HPL), mit durchschnittlich über 8.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 155 Mio. Euro in 2005 eines der zehn größten Zeitarbeitsunternehmen Deutschlands. Bundesweit wurden zum Thema Zeitarbeit 1.006 Personen befragt. Vergleichbare Umfragen fanden bereits 1998 und 2000 statt. Die wichtigsten Ergebnisse: Zeitarbeit wird nicht nur immer bekannter, auch Akademiker bedienen sich dieses Instruments. Frauen und junge Menschen sind am aufgeschlossensten und Zeitarbeit wird als probates Mittel gegen Arbeitslosigkeit gesehen.Im Jahr 2006 verzeichnete die Zeitarbeitbranche, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag feststellte, die beste Geschäftslage seit sechs Jahren. Mittlerweile arbeiten jährlich durchschnittlich etwa 500.000 Menschen als Zeitarbeitnehmer. Unternehmensnahe Dienstleistungen wie Arbeitnehmerüberlassungen sind laut Bundesagentur für Arbeit die Jobmotoren, die aktuell die Arbeitslosenzahl sinken lassen. Mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit stellt sich vielen Unternehmen das Problem, offene Stellen nicht mehr mit geeigneten Fachkräften besetzen zu können. So greift man auch hier immer häufiger auf Zeitarbeitskräfte zurück. Der Trend der Zeitarbeitsbranche zur Einstellung von hochqualifizierten Fachkräften wie Ingenieuren oder IT-Spezialisten verfestigte sich 2006. Auch Hofmann Personal Leasing baute sein Engineering Competence Center (ECC) zur Rekrutierung von Fachkräften weiter aus. Der Bewerberpool – derzeit ca. 800 Bewerbungen – wird kontinuierlich aktualisiert und stetig erweitert.


Zeitarbeit gegen Arbeitslosigkeit

Zeitarbeit gilt heute als gute Möglichkeit für den Erst- oder Wiedereinstieg in das Berufsleben. Durch wechselnde Einsätze bei verschiedenen Kunden lernt der Zeitarbeitnehmer unterschiedliche Branchen, Arbeitsabläufe und Unternehmensstrukturen kennen und erweitert sein Fachwissen. Entsprechend trauen 40 Prozent der Befragten der Zeitarbeit zu, das Problem der Arbeitslosigkeit mit lösen zu können. “Generell sind die Deutschen, was Zeitarbeit anbelangt, etwas zurückhaltender als andere Nationalitäten. In den Niederlanden etwa sind 2,5 Prozent der Erwerbstätigen bei Zeitarbeitsfirmen beschäftigt und in England gar fünf Prozent. In Deutschland sind es etwas mehr als ein Prozent. Aber die Zeiten ändern sich und auch in Deutschland hat man die Notwendigkeit eines flexiblen Arbeitsmarktes erkannt”, resümiert Ingrid Hofmann, Inhaberin von HPL, Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) und Vizepräsidentin des Bundesverbands Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA). Die Branche schätzt, dass unter den gegebenen Umständen langfristig rund zehn Prozent der Beschäftigten in mittleren und großen Unternehmen Zeitarbeitnehmer sein müssten, damit die Firmen auch in Zukunft flexibel auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren können.


Immer noch Nachholbedarf bei Hochschulabsolventen

38 Prozent der Befragten glauben, dass Zeitarbeit für alle Berufe geeignet ist. Dennoch zeigt sich bei Hochschulabsolventen noch eine gewisse Zurückhaltung, als Zeitarbeitnehmer tätig zu werden. 40 Prozent der Akademiker mit Abschluss befürworten Zeitarbeit als Möglichkeit für sich selbst. Hier besteht noch Nachholbedarf, denn der Trend in der Branche geht immer mehr zur Vermittlung von Hochqualifizierten. “Insbesondere die Nachfrage von Ingenieurdienstleistungen und IT-Service hat den Anteil Höherqualifizierter unter den Zeitarbeitskräften steigen lassen,” sagt Ingrid Hofmann. Bei HPL sind derzeit über 400 Ingenieure und IT-Spezialisten im Einsatz, u.a. in Branchen wie Automotive, Elektronik und Aviation.


Zeitarbeit immer bekannter

Ein Drittel (33 Prozent) der Bevölkerung weiß, dass Zeitarbeit das zeitweilige Überlassen von festangestellten Mitarbeitern an Kundenunternehmen bedeutet. Im Jahre 2000 wussten dies 25 Prozent der Befragten, 1998 waren es 17 Prozent. 29 Prozent glauben, dass Zeitarbeitnehmer grundsätzlich nur befristet bei einem Arbeitgeber tätig sind. Nur 10 Prozent der Befragten, glaubten, dass es sich bei Beschäftigungsverhältnissen in Zeitarbeitsunternehmen um unsichere Beschäftigungsverhältnisse handelt.


Zeitarbeit – anerkanntes Personalinstrument

In vielen Unternehmen ist das Instrument Personalleasing bereits fester Bestandteil der langfristigen Personalplanung. “Durch den fortschreitenden Strukturwandel auf dem Arbeitsmarkt hat Zeitarbeit heute ein neues Selbstverständnis. Galt es einst, vorrangig kurzfristige Personalengpässe zu überbrücken, wird Zeitarbeit heute von vornherein in die Personalplanung mit einbezogen”, so Ingrid Hofmann. Zeitarbeit ist zunehmend ein Thema geworden. 1998 und 2000 kannten 33 Prozent der Befragten jemanden persönlich, der als Zeitarbeitnehmer tätig war. Heute geben mehr als 43 Prozent an, Zeitarbeitnehmer zu kennen. So ist auch festzustellen, dass sich immer mehr Menschen über Zeitarbeit informieren. Waren es bei früheren Umfragen etwa 20 Prozent, geben jetzt 25 Prozent an, sich erkundigt zu haben. Hochschulabsolventen zeigen sich mit 35 Prozent ebenfalls interessiert. Wer sich über Zeitarbeit informierte, tat dies zu 41 Prozent direkt bei den Zeitarbeitfirmen. 1998 und 2000 waren es 26 bzw. 31 Prozent. Stark gewachsen ist auch der Anteil der Informationsgewinnung über Familie, Bekannte und Freunde. Waren es 2000 nur 14 Prozent, sind es heute 27 Prozent. 21 Prozent gaben an, sich über Medienberichte zu informieren.


Größte Akzeptanz bei jungen Hamburgerinnen

Auf die Frage, ob man sich vorstellen könnte, eventuell selbst als Zeitarbeitnehmer tätig zu sein, antworteten 41 Prozent der Befragten mit “Ja”. Es zeigt sich, dass die Bereitschaft unter Frauen (44 Prozent) höher ist als bei Männern (38 Prozent). Betrachtet man das Alter, zeigt sich ein Gefälle. So sind die 18-29-Jährigen mit 48 Prozent am aufgeschlossensten, die 54-67-jährigen mit 35 Prozent am zurückhaltendsten. Besonders in der Gruppe der Berufs- und Erwerbslosen ist mit 55 Prozent die Bereitschaft zur Zeitarbeit stark ausgeprägt, schwach hingegen bei den Selbstständigen und freien Berufen (31 Prozent). Im Bundesländervergleich zeigten sich die Hamburger (70 Prozent) besonders offen für Zeitarbeit, während die Sachsen (30 Prozent) eher skeptisch waren.


Weitere Informationen:

I.K. Hofmann GmbH
Stefanie Burandt
Lina-Ammon-Str. 19
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Tel.: 0911-98 99 3-19
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